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 Ein Projekt der „Happy Ant Productions“  ©April 2013, by Ameise

KLICK

MICH

 Der Weg zum guten T-Shirt

Ganz egal ob Ihr nun tatsächlich Euren Müll zukünftig auf die Straße werft oder einfach nur durch tragen des T-Shirts ein Statement gegen die Gentrifizierung abgebt, denn Kreuzberg MUSS X-Berg bleiben...

GRATIS-Download für Druckvorlage des Trash-Logos
"Wichtig ist nicht, viele T-Shirts zu verkaufen, sondern NUR, dass viele getragen werden...!!!"
Kreuzberg Müllberg.jpg
JPG Bild 114.1 KB

Der FETTE Link zur guten Sendung!

Radio F'hain/Studio Ansage

Berliner Runde auf 88,4

 

http://cba.fro.at/111170

 

Hier verlese ich live das Kreuzberg/Müllberg-Pamphlet,

ab Zeitindex...   0:12:36

.......................KREUZBERG wird MÜLLBERG.......................

 Bei einem Frühstück, im Cafe Marx sitzend, vor noch gar nicht langer Zeit, kam in unserer Runde auch schnell das Touristen- und Gentrifizierungs-Thema auf den Tisch. Mitten mang unserer Schrippen und Rühreier. Erregt schwappte der wahrscheinlich politisch korrekte Kaffee in den Tassen und die kleinen Löffel klapperten unser Lied. Denn an diesem Morgen sollte das ansonsten mehr als leidige Thema, eine rührende Wende erfahren. Grund für unsere übertriebene Freude war der Anlass einer ganz kleinen Miniatur-Revolution, und zwar in Form einer abgefahrenen T-Shirt Idee. Was ich mit Ali ersann, war ein schlichtes schwarzes Shirt, auf dem zu lesen wäre: X-Berg/Müllberg und mit einem abgewandeltem Trashmännchenlogo.

Soweit so gut. Hintergrund war dabei, dass es in X-Berg total auffällig ist, wie sehr seit Vermehrung auswärtiger Wohnungseinkäufer und Touristenströme, die Straßen unseres Bezirkes mehr und mehr Sauber, Rein und Wunderbar geworden sind.

 

Voll zum Kotzen.

 

Als direktes Ergebnis davon habe ich seit mindestens 2 Jahren schon kein „ZU VERMIETEN“-Schild mehr irgendwo gesehen, wenn dann nur noch „ZU VERKAUFEN“...!!!

 

Keine Ahnung, wie ich das ganze unerwünschte Pack nun bewerten soll, die da irgendwo, weit weg, unter ihrem kleinen Stein der Gutbürgerlichkeit das Licht der weiten Welt erblickten, und sich dann mit einem Selbstanstrich aus „Was-bin-ich-doch-für-ne-coole-Sau-nämlich-die-Allercoolste“ ausgerechnet auf den Weg nach Berlin machen müssen. Da wurden in der Pubertät noch dröge Kühe geschuppst, nebenher aber fleißig sämtliche Abschlüsse absolviert und hochgearbeitet oder hochstudiert, bis die unerfüllte Sehnsucht endgültig ausbricht, und die Heerscharen an gutsituierten Besserverdienern allesamt der irrigen Meinung erliegen, unbedingt in unsere Stadt auswandern zu wollen. Denn unter Big-B. läuft da wohl gar nichts. Natürlich nicht. Und da muss es selbstverständlich, und zu allem Überfluss, oft genug auch noch ausgerechnet Kreuzberg sein mit seinem Image. Inmitten von führenden Künstlern, bahnbrechenden Nachtleben und unter dem Damokles-Schwert der ständigen Revolte.

 

Diese gesammelte Brut aus Schönen, Schicken und Tollen, mit ihren stark lobpreisten faden Nachkommen, ihren vielen Anna-Lenas und Kevins. Wixen sich einen darauf, für 1,00€ pro Kugel abgefucktes Spargeleis zu futtern, währenddessen denen ihre plärrende Brut, die Kinderwagen und Fahrräder, alles so versperren, dass man mit zwei Hunden kaum noch über den Bürgersteig kommt. Von einer Schamlosigkeit ohne Gleichen ist diese Sorte Mensch dann auch beseelt, wenn sie in ihrer widerlichen Selbstverständlichkeit, mit horrenden Summen um sich werfen. Zahlen einfach anstandslos jeden Preis für Wohnraum mit geschichtsträchtigen Coolnessfaktor. Das tun diese Zugereisten, Auswärtigen, Wahl-Berliner, kurz, die gemeinen Gentrifizierer, mit einer so wachsenden Begeisterung, das unser altes

X-Berg dem Untergang geweiht scheint. Diese Schlaugeschulten, die nicht einmal wissen, dass Kreuzberg 61 absolut nichts mit „Kreuzberg“ zu tun hat, dass das einzig wahre Kreuzberg eben nur SO 36 ist. Doch Typen, die mal eben locker aus der Hüfte 200.000€ für eine zwei Zimmer Wohnung ablatzen und dabei nicht einmal wissen, dass es um die Ecke ein Hallenbad gibt, sind in meinen Augen (trotz summa cum-laude) einfach nur doof und völlig unpassend für einen Bezirk wie unseren.

 

Kreuzberger Kleinkriminelle, Musiker und Kunstschaffende können nun einmal solche wahnwitzigen Summen nicht bezahlen, wie die vielen hochüberteuerten Mietobjekte aufrufen, geschweige denn Wohnraum oder Objekte zu kaufen. Wodurch die maßgeblich kreuzbergbildenden Gestalten der letzten vierzig Jahre immer weiter in der Versenke verschwinden oder oft sogar wie störende Pickel entsorgt werden. Wer also nicht von Alleine auf Strecke bleibt, scheitert eben irgendwann an Luxussanierung und Eigentumsbildung. Nämlich genau die coolen Gestalten, die Kreuzberg überhaupt erst Farbe gaben und damit einen Ruf erwirtschafteten, an dem sich Gentrifizierer noch heute ungeniert laben. Schließlich ist Kreuzberg geheimnisvoll und tonangebend. X-Berg hat eine Dissidenten-Kultur. Und Kreuzberg ist Party, Feiern, Absturz.

 

Was aber so furchtbar ist an dem Hauptstadt-Run, ist der allgemein stattfindende unbedachte Ausverkauf, der allenthalben stattfindet. Dazu diese stetig anschwellenden Horden von Touristenbanden, die hier schlimmer als am Ku’damm, in ausgedehnten Schwärmen einfallen, auf Rent-a-Bike oder per Pedes geführten Touren, und dabei von immer mehr Straßenzügen Besitz ergreifen. Dieser übelsten Sorte von Eindringling, scheint dabei aber noch derart Abartig krass die scheiß Sonne aus dem Arsch, dass die der irrigen Meinung erliegen, auch noch Ansprüche stellen zu können. Man möchte zwar gerne den beliebten Kreuzberger Gesetzlosen-Charme, doch bitteschön im von zu Hause aus gewohnten Stil. Zum Beispiel mit aufgeräumten Straßen und Plätzen. Mit hübschen Fassaden ohne Graffitis und angeleinten Hunden mit Maulkörben. So sollen wohl am besten sämtliche diffusen Lichtgestalten, alle Panx mit reichlich Hunden, und das restlich coole Gesox, den Ball schön flach halten, solange sie sich den eigenen Bezirk noch leisten können.

 

Okay, ich weiß dass sich Alles genauso weiter entwickeln wird, wie gehabt. Ich weiß auch, dass keine Aktion der Welt etwas ändern wird. Alleine wegen der plötzlich zentralen Lage vom SO 36, seit dem die Mauer weg ist und der anhaltende Dornröschenschlaf Kreuzbergs sein jähes Ende fand. Das alles wird durch nix verändert werden. Und wer die Zeichen der Zeit nicht erkennt und zusieht, wie er inmitten der ganzen Scheiße seinen Platz findet, degradiert sich selbst als Teil einer aussterbenden Rasse.

Jedoch bin ich kindisch und übertrieben engagiert genug, um mir voll einen zu feixen, beim Gedanken an die „Tollen und Schönen“, wie sie die Unordnung auf den Gehsteigen monieren, Panik schieben wegen der steigenden unhygienischen Zustände oder sich beim Samstagseinkauf in der „neuen“ Markthalle treffen, um dort bei einem lauwarmen Ginko-Tee den Schwachsinnsgehalt und das Ärgernis unserer aktuell trendigen Ausnahmeperformance zu debattieren.

Ich freue mich darauf, wie den hochstudierten und schwer gebildet Eingereisten, ihre letzten Sinne abkacken werden, beim krampfhaft verzweifelten Versuch, einen tieferen Sinn für jene angestrebte Selbstvermüllung zu konstruieren.

 

ALSO IHR SPINNER, NACHTSCHATTENGEWÄCHSE UND ALLE ALTEN KREUZBERGER - FRÜHER SIND WIR DOCH AUCH OHNE HYGIENISCHE REINHEITSSTANDARDS AUF UNSEREN GEHWEGEN KLARGEKOMMEN...

DARUM SETZT EIN ZEICHEN GEGEN TOURISTENWAHN UND GENTRIFIZIERUNGSRAUSCH - UND SCHMEISST DIE SCHEISSE EINFACH WIEDER AUF DEN BODEN...

 

(Liked die FB-Seite und tragt das T-Shirt...!!!)