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LINKSHÄNDER FREIHEITEN

Blog N°.34

 

 

LINKSHÄNDERISCH ZU MEHR FREIHEIT

 

 

 

 

 

So langsam beginnt sich dieses spezielle Nebenthema in meinem Leben immer breiter zu machen, sich immer bemerkbarer zu etablieren. Damit ist der Gebrauch, für mich als ein tiefgläubiger Rechtshänder, meiner gesamten linken Hand gemeint, wobei das Gesamt eher darauf verweist, die linke Hand im Gesamten (Alltag) anzuwenden, als darauf, die gesamte Hand zu nutzen....

 

Doch zurück auf Anfang. Dorthin, wo ich vor zwei bis drei Jahren von Heut auf Morgen wieder schlagartig begann, mich um mein bis dahin stark verwaistes E-Drum-Schlagzeug zu kümmern, dass seit bestimmt 10 Jahren immer mitten im Weg stand. Was mich aber nie hätte bewegen können, es abzubauen und in Kartons zu verstauen, selbst wenn ich nicht öfter als 2-3x jährlich dran gesessen habe. Welches von mir auch schon relativ kurz nach Erwerb modifizierte, zum Einen ersetzte ich das furchtbare typisch edrummäßige Snaredrum-Pad durch einen 10 Inch großen Holz-Übungssnare-Kessel (inkl. Tonabnehmer, kann also auch an den Drumcomputer angeschlossen werden), bezogen mit einem sogenannten ....-Schlagfell. Und natürlich bekam das Set so eine Doppelfussmaschine für’s Doublebassdrumgetrete.

So weit, so gut, aber wie kann man nun einem verwaisten Drumset am ehesten wieder zu Ehren gereichen? Richtig! Durch massives SCHLAGEN!! Am Besten aber durch ganz viele regelmäßige Schläge. Und am Allerbesten schon direkt nach dem Aufstehen, noch vor dem Frühstück. Irgendetwas ständig zu Schlagen sollte doch einer Type wie mir dann auch irgendwie möglich sein. Gedacht, Gesagt und Angemeldet. In einer Trommelschule. Aus der ich zwar leider wegen Kosten und Hundepfleglingen nach einem dreiviertel Jahr wieder aussteigen musste. Außerdem erschwerend, wurde zu der Zeit noch durch eine „Fallhand“ über drei Monate, jeder Versuch einen Stick halten zu wollen, ad absurdum geführt. Gleich darauf brach ich mir bei einer Art Sexunfall ein paar Rippen, um am Ende auch noch mehre Wochen an einer fett angeschwollenen Hand zu leiden, die von einer alten Handgelenksgeschichte ausging. Insgesamt war dadurch mindestens ein dreiviertel Jahr lang an Rumtrommeln überhaupt nicht zu rechnen.

 

Jedoch reichte das kurze Wiedereintauchen, erstmalig durch einen Lehrer einmal wöchentlich, in die Welt des musikalischen Schlägerdaseins, um diesbezüglich gravierende Veränderungen einzuläuten. Zum Beispiel, habe ich früher immer extrem hoch gesessen, sitze ich nun fast mit den Knien hoch, und ich spiele barfüßig, aus der Überlegung herraus, dass ich an den Händen auch keine Handschuhe oder so trage, wodurch ich mich dem alten vorgegebenen Ziel, mit den Füssen theoretisch doch das Gleiche spielen zu können, wie mit den Händen, wieder ein kleines Stückchen näher. Ansonsten blieben alle sonstigen sichtbahren Geschmäcker über wiegend, obwohl, ich hätte nicht mehr soviele Trommeln, glaube ich, aber Sticks müssen immer noch Fett sein, weil ich Mit so „Bleistiften“ zwischen den Fingern nicht klarkomme (-n will) .

Ich stehe auch weiterhin tierisch auf jegliche Doublebass und so weiter.

 

Was sich jedoch tatsächlich auch noch gravierend veränderte waren Ein- oder Ansichten, in dem Fall meine engstirnige Einstellung von Annokrug wegen meines Autodidaktentums. Denn diesmal wollte ich nicht nun einen Lehrer, ich wollte auch Noten lernen. Gut, das mit den Noten hat letztlich nicht so gegriffen, wie die einzelnen Lektionen. Und abgesehen von verschiedenen Haltungsvorgaben, erfuhr ich auch völlig Neues, wie die Tatsache, dass es wohl beim Trommeln erstmal darum geht, dass sich jeder Schlag GLEICH anhört, links/rechts/links/rechts. Schon sind wir straight ins aktuelle Thema gerutscht, denn was mir natürlich als erstes Auffallen musste, waren die gefühlten Unterschiede beim Schlagen, in der Linken gegenüber der rechten Hand.

 

Was ich daraufhin tat, nach wenigen Wochen, in denen ich über dieses Problem nachgedacht hatte, war die linke Hand Step-by-Step immer häufiger in kleine alltägliche Handgriffe zu integrieren. Fortan durfte sie immer mehr Dinge tun, Knöpfe drücken, auf dem Handy mitfuhrwerken oder –schreiben. Was sich auch beim Handrumwerkeln mit Werkzeugen ganz gut einbauen lässt. Angefangen von Schrauben zu drehen, die an einer mit Links viel besser zu erreichenden Stelle liegen, bis hin zu recht fummeligen Feingefühlhandgriffen, was dann allerdings schon die höhere Schule des Linkshändern sein dürfte, wie das Schreiben. Jepp. Schreiben. Mit Links. Irgendwann will ich das auch mal machen. Bis dahin bin ich schon recht zufrieden mit bisherigen Ergebnissen, dass ich mir zum Beispiel mittlerweile in richtig Echt mit Links einen keulen kann, bis zum Finale, hehe, was sich noch stets wie fremdgewichst anfühlt. Was schon jedem, der es mal versuchte, aufzeigt, welche Fortschritte ich erzielen konnte, die sich selbstverständlich auch maßgeblich auf mein Getrommel auswirkten. Trommeln. Eine super Beschäftigung, der ich seit einigen Monaten glücklicherweise auch wieder fast Täglich nachgehe, gleich nach meinen Sprech- und anderen Übungen. Wozu der selbst geschnitzte Drum-Seat erheblich beitrug. Aber das ist wieder ein ganz anderes Thema. Hierzu und Heute möchte ich dann jetzt mit dem Hinweis enden, was mir seit einiger Zeit schon auffällt, und meiner Meinung nach auch locker so bewertet werden kann, wenn ich nun behaupte, als Rechtshänder mehr und mehr auch mit Links tun zu können, was vorher nur Recht war, bedeutet in direkter Folge für meine Person, einen erheblichen Zugewinn an gelebter F R E I H E I T ...

 

 

 

 

 

©29.Juli 2018 by Ameise